Zunächst einmal ist an Apps wie SnoopSnitch generell nichts verkehrt. Wir können froh sein, dass es Menschen gibt, die sich mit dieser Materie befassen und solche Apps bauen. Trotzdem musst du verstehen, dass derartige Apps in den allermeisten Fällen ziemlich wirkungslos sind.
SnoopSnitch zum Beispiel funktioniert nur in 2G und 3G Netzen, wenn dein Telefon Root hat und wenn auf dem Mainboard deines Gerätes ein ganz spezieller Chip verbaut ist. Du musst verstehen, dass die Kommunikation mit dem Mobilfunknetz für dein Betriebssystem eine völlig intransparente Blackbox ist. Dein Betriebssystem und deine Apps sind nicht in der Lage die Kommunikation mit einem Funkturm (Basisstation) im Detail zu steuern oder zu überwachen. Das bedeutet das Funknetzwerk kann mit dem Chip auf deinem Gerät kommunizieren ohne, dass dein Smartphone etwas davon mitbekommt.
Schuld daran ist proprietäre, kommerzielle Hardware, die nicht quelloffen ist. So kommt es auch, dass du durch Stille SMS (Stealth Ping) grob geortet werden kannst. Der Funkchip in deinem Telefon registriert das zwar, meldet das aber nicht an dein Betriebssystem weiter. Nur einige wenige Chips haben Schnittstellen, die dem Betriebssystem eine Beobachtung erlauben. Nur dafür gibt es SnoopSnitch.
Selbst wenn du ein solches Telefon hast: Mobilfunk besteht aus so vielen verschiedenen Standards und Technologien, dass die meisten Apps völlig unterschiedliche Ergebnisse zeigen.
Eine mögliche sinnvolle Verteidigung ist eine anonyme Simkarte. Diese kann dir in den meisten Fällen effektiver helfen, da sie schlicht das Angriffsziel verbirgt.
Wenn du ernsthaft an diesem Thema interessiert bist, kannst du auch das Projekt "Rayhunter" der Electronic Frontier Foundation (EFF) unterstützen. Dieses Projekt sammelt Daten zu möglichen IMSI-Catchern und versucht so die Problematik besser zu verstehen.